Waldemar Cierpinski

deutscher Leichtathlet (Marathon); für die DDR Olympiasieger 1976 und 1980, WM-Dritter 1983; fünff. DDR-Meister; später u. a. Trainer und Sportlehrer; fr. NOK-Mitglied

Erfolge/Funktion:

Olympiasieger im Marathonlauf 1976, 1980

* 3. August 1950 Neugattersleben (heute zu Nienburg/Sachsen-Anhalt)

Internationales Sportarchiv 05/1999 vom 25. Januar 1999 (ph),

ergänzt um Meldungen bis KW 49/2020

"Liebe Väter zu Hause, haben Sie Mut: Nennen Sie ihre heute geborenen Söhne Waldemar." Der euphorische, oft zitierte Satz eines DDR-Fernsehreporters bei der Zielankunft des olympischen Marathonwettbewerbes 1980 galt der Leistung des Hallenser Waldemar Cierpinski, der in Moskau zum zweiten Male nach Montreal 1976 als Sieger die Ziellinie überquerte. Cierpinski, der beste Aussichten hatte, auch 1984 seinen Triumph zu wiederholen, wurde durch den Olympia-Boykott des DDR-Sports 1984 um diese einmalige Chance gebracht.

Laufbahn

Waldemar Cierpinski wuchs in dem anhaltinischen Dörfchen Jesar an der Saale als eines von sieben Kindern einer Kleinbauernfamilie auf. Nach der Schule mußte er oft bei der schweren Landarbeit mithelfen. In seiner freien Zeit aber spielte er mit anderen Jungen seines Dorfes vor allem Fußball. "Das große wöchentliche Ereignis stellte die Ankunft des Eismannes im Dorf dar", vermittelte er Jahre später Eindrücke von seiner Kindheit. "Wer zuerst am Auto war, durfte die Glocke ...